KOLLEKTIVE SELBSTFÜRSORGE

Ein künstlerisches Rechercheprojekt vom SelfCareClub [2021-2023]

 

“Mal nein sagen, wenn etwas Zuviel ist,

sich bei Freund:innen ausheulen und umarmt werden,

einen Termin im Kalender mit sich selbst machen,

sich berauschen und wild tanzen gehen,

ist das Sorgearbeit für dich? Oder wie kümmerst du dich eigentlich um dich? Hast du dich schonmal gefragt, ob die Sorge um deine eigenen Bedürfnisse etwas Radikales haben kann? Ja sogar ein wichtiger Beitrag zu einem fürsorglichen gesellschaftlichen Zusammenleben ist?”

Mit diesen Fragen sind wir in unserem künstlerischen Rechercheprojekt losgezogen und haben Selfcare Expert*innen gefragt und zwar nicht nur die aus der Shampoowerbung, sind durch Drogeriemärkte und die Feeds sozialer Medien flaniert, haben mit aktivistischen Initiativen und Selbsthilfegruppen diskutiert und mit unseren Freund*innen gequatscht. Dabei interessierten uns besonders die Ambivalenzen von Selbstfürsorge zwischen reiner Überlebensstrategie, Konsumapell und radikal politischem Anspruch. Künstlerisch bewegen wir uns  an der Schnittstelle von performativer Klangkunst und feministischer Stadtforschung.

Teilprojekte

lalalal

Über uns

Als SelfCareClub verstehen wir uns in einer mehr und mehr individualisiert arbeitenden Gesellschaft weniger als individuelle Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, sondern vielmehr als feministische Komplizinnen. Mit unserer künstlerischen Forschungspraxis einher geht für uns eine solidarische und bedürfnisorientierte Form der Zusammenarbeit, in der wir unsere jeweiligen Expertisen miteinander teilen und für einen transdisziplinären Prozess im Sinne der maintenance art fruchtbar zusammenfügen. Das bedeutet für uns unter anderem, unsere Arbeit bedürfnisorientiert und mit einem intersektionalen Anspruch zu gestalten und die Arbeit und das Vertrauen unserer Recherchepartner*innen (auch finanziell) wertzuschätzen. Involviert im SelfCareClub sind derzeit:

 

Johanna Steindorf wohnte lange in Köln und ist jetzt nach Halle gezogen. Sie ist Medienkünstlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Design an der Hochschule für Kommunikation, Medien und Wirtschaft in Köln. Sie arbeitet seit 10 Jahren mit dem Format Audiowalk als künstlerische Praxis und Forschungsmethode. Ihr Fokus liegt dabei auf einer feministischen Ausleuchtung der verkörperten Positionen im Raum, welche besonders beim Gehen aktiviert werden.

 

Susanne Hübl wohnt in Münster und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Feld der Feministischen Stadtgeographie an der Universität Münster. In ihrem Dissertationsprojekt beschäftigt sie sich mit radikalen Sorgepraktiken in einer solidarischen Stadtteilkantine und den damit einhergehenden Widersprüchlichkeiten für die Vision einer sorgenden Stadt.

 

Marie Deiss wohnt in Düsseldorf und ist Installations- und Medienkünstlerin. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich zwischen den Bereichen Sound, Text, Bild und Installation. In ihren Arbeiten werden Vorstellungen von Räumen und Wirklichkeiten hinterfragt und in akustische und sinnlich erfahrbare Situationen übersetzt.

 

Derzeit pausierende, bzw. ehemalige Komplizinnen des SelfCareClub:

Jana Bleckmann wohnt in Offenbach am Main und studierte Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und im Master Geographien der Globalisierung an der Goethe Universität in Frankfurt am Main. In ihren spielerischen und subversiven Interventionen hinfragt sie die Anonymität des öffentlichen Raumes. Seit Oktober 2023 arbeitet Jana als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Urbanistik in Weimar.

Sophia Igel wohnt und arbeitet in Offenbach am Main und studiert Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. In ihrem Fokus auf Film arbeitete sie vor allem beim Schnitt und der Kuration der Phonothek radikaler Selbstfürsorge mit.